SCHRIFTBILDOBJEKTE
GEDANKENSKULPTUR / MIK
RUECKBLENDE
AKTUELL

GEDANKENSKULPTUR/MIK | ANWEISUNGSTEXTE / HANDLUNGEN

Anweisung 1


Im Badezimmer vor der Wanne stehen, so, dass man sie in voller Breite sieht.
In Gedanken auf ein Hundertstel seiner normalen Körpergrösse schrumpfen, und, so klein wie man nun ist in Gedanken, auf dem Grund der Wanne vor dem Abfluss stehen, den Blick auf das abgerundete Kopfende gerichtet.
Aus dieser Perspektive die langgezogene Ebene wahrnehmen, die vor einem liegt; den Blick über den glatten Boden schweifen lassen, über die Rundung des Bodenrandes hinaus, die Seitenwände hoch in den offenen Raum hinein, der sich über der Wanne auftut.
Den ganzen Raum um sich herum wahrnehmen, den Raum spüren.

(1994)



Anweisung 2


Nach dem Eindunkeln mit einem Fernglas einen Hügel oder einen Berg hochsteigen:
Von oben durch das Glas auf die Lichter im Tal hinunterschauen; sich dabei vor Lachen ausschütten und für eine Weile die Lichtbilder betrachten, die dabei in den Okularen entstehen.

(1994)



Anweisungstext 3


„Was kann ich für dich tun?“

Frage all deine Freunde, was du für sie tun kannst. Wenn es etwas gibt, das im Bereich des Möglichen liegt, dann führe es für sie aus.
Dokumentiere die Handlung mit einer Videokamera, mache Fotos davon oder halte die Aktion anhand schriftlicher Beschreibungen oder Skizzen fest.
Zeige die Dokumentation anderen Leuten. Vielleicht können sie im Austausch dafür auch etwas für dich tun im. Dies sollte aber keine Bedingung sein.
Sollte es zu einer Folgehandlung kommen, so dokumentiere auch diese Aktion wieder und ergänze die bisher bestehenden Aufzeichnungen.

(Man kann die Aktionen zeitlich begrenzen. Der Zeitaufwand kann zwischen einer Minute und mehreren Tagen liegen.)

(1998)

 

Raumvorstellung „Decke zu Boden, Raum über Kopf“

Sich im Wohnzimmer oder auch in einem anderen Raum in einen bequemen Sessel setzen und in Gedanken das Zimmer, den Raum in dem man sich gerade befindet, auf den Kopf stellen.
Die leere, weisse Decke wird jetzt zum Boden, Teppiche, Möbel, sämtliche Dinge, die eigentlich auf dem Boden des Raumes stehen, hängen jetzt kopfüber an der Decke, kleben buchstäblich daran fest.
Der Boden ist jetzt weiss, leer, man kann sich im Schneidersitz darauf niederlassen und den auf dem Kopf stehenden Raum aus dieser Perspektive wahrnehmen; man kann in Gedanken aber auch aufrecht über den Boden gehen und die jetzt von der Decke hängenden Dinge im Raum näher in Augenschein nehmen.

(Idealerweise wird diese Vorstellung im Sitzen ausgeführt. Sie lässt sich in verschiedenen Räumen ausführen und hat keine zeitliche Begrenzung.)

(1998)

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